Betriebsausflug 2019 zur EZA fairer Handel in Köstendorf und zum Stift Mattsee
Orte christlicher Spiritualität wie das Stift Mattsee und die durch das EZA Projekt verwirklichte wirtschaftliche Solidarität und Nachhaltigkeit bilden aber für unser gelebtes Christentum, gestern wie heute, keinen Gegensatz sondern eine untrennbare Einheit.
Beim ersten Ziel der 1975 in Salzburg gegründeten EZA – fairer Handel GmbH in Köstendorf, der größten Importorganisation für fair gehandelte Produkte, lernten wir die Hintergründe für die Schaffung von Marktzugängen, fairer Bezahlung und ökologischen Produktionsweisen kennen. Die Schwerpunkte mit einem beachtlichen Jahresumsatz von rund 16 Mio EUR liegen bei den Segmenten Kaffee, Schokolade und Fair Fashion mit dem Rohstoff Bio-Baumwolle. Besonders erwähnenswert ist auch, dass sich der Kaffee aus Frauenhand „Adelante“ im Sinne von Gendergerechtigkeit innerhalb kurzer Zeit zur drittstärksten Kaffeesorte entwickeln konnte.
Bei der Betriebsführung konnten uns Andrea Reitinger und Gerd Haslinger das Logistikzentrum mit 7000 gelagerten Artikeln zeigen und darauf verweisen, dass dieses Gebäude in Niedrig – Energiebauweise errichtet ist und die Schritte eines ökologisch verantwortungsbewussten Wirtschaftens in den konkreten Arbeitsabläufen vorbildlich umgesetzt sind.
Unser pfarrlicher Arbeitskreis „Eine Welt“ unter Leitung von Elisabeth Drachsler trägt durch seine regelmäßig stattfindenden EZA – Märkte dazu bei, das Verständnis und die wechselseitige Verantwortung für die Länder des globalen Südens weiterhin zu stärken und auszubauen.
Nach einem ausgiebigen Mittagessen im Stiftskeller Mattsee wurden wir von Museumsleiter Josef Sturm mit einem musikalischen Fanfarenruf auf originelle Weise im Kollegiatsstift Mattsee, der ältesten österreichischen Weltpriestergemeinschaft, begrüßt. Diese benediktinische Gründung unter Herzog Tassilo geht auf das Jahr 765 zurück und gibt auch ein historisches Zeugnis über das damalige Spannungsfeld zwischen dem Bistum Passau, Salzburg und dem habsburgischen Österreich. In der eindrucksvollen, dem Erzengel Michael geweihten Stiftskirche, mit ihrem 60 m hohen Turm, auch Goliath des Mattiggaues genannt, mit dem wunderbaren barocken Chorgestühl, konnten wir in einer von Pfarrleiterin Monika Weilguni vorbereiteten Segensandacht auch unsere Dankbarkeit für unsere gelebte Gemeinschaft, für unser Leben in Fülle durch Zwiegespräche, einem Gebet und mit Gesang zum Ausdruck bringen.
Den Abschluss bildete der Besuch des 1977 gegründeten Stiftsmuseums, das uns einen reichen Einblick in das Leben des Collegiatsstiftes Mattsee und zu Kostbarkeiten wie einem Nachbau der berühmten Straßburger Uhr und auch der Geschichte des kurzfristigen Exils des ungarischen Kronschatzes geben konnte. Die integrierte Ausstellung „100 Jahre Frauenwahlrecht“ zeigte uns deutlich, dass auch bei uns das freie, allgemeine, geheime und gleiche Wahlrecht ohne Unterschied des Geschlechts, historisch betrachtet, erst seit einem relativ kurzen Zeitraum Wirklichkeit ist.
Im Autobahnrestaurant Mondsee stärkten wir uns noch nach der Schwüle des Tages bei Blitz, Donner sowie Regen bei guten Gesprächen vor der Heimfahrt nach Linz.
Ein herzlicher Dank gilt Pfarrleiterin Monika Weilguni für die Einladung, Vorbereitung und Organisation unseres in guter Erinnerung bleibenden Betriebsausfluges.